Moorschutz

Renaturierung

Die Schädigungen der Vergangenheit können wir nicht von heute auf morgen rückgängig machen. Aber die gute Nachricht lautet: Moore lassen sich renaturieren, und über Zeit kann sich hier das ursprüngliche Leben wieder ansiedeln.

Wenn das Wasser zurückkehrt und abgestorbene Pflanzen wieder unterhalb der Wasseroberfläche von Sauerstoff abgeschnitten ihren Kohlenstoff einlagern und Torf bilden, helfen die Moore uns aktiv beim Kampf gegen die Klimaerwärmung.

Die zwei Zauberworte sind Wiedervernässung und Geduld.

Unser Projekt "KlimaMoor"

Der niedersächsische Landkreis Cuxhaven und seine Naturschutzstiftung bemühen sich seit Jahren um die Renaturierung der dort gelegenen zahlreichen Moorflächen. Im Ahlenmoor gibt es beispielsweise ein Moor-Informationszentrum mit Ausstellungsbereich und Besucherinnen und Besucher können zudem eine Fahrt mit der Moorbahn buchen.

Im Naturschutzgebiet, unweit davon gelegen befindet sich das ca. 54 Hektar große “KlimaMoor“, das zusammen mit der Klimapatenschaft GmbH und einigen Sponsoren wiedervernässt wird. 30.000 Tonnen CO2 sollen hier über den Zeitraum von 50 Jahren im Boden gespeichert werden. Die Projektkosten werden über den Verkauf der hieraus generierten CO2-Zertifikate finanziert.

So wächst das "BLUME-Moor"

BLUME2000 hat zu ihrem 50. Geburtstag die Patenschaft für 50.000m² im KlimaMoor übernommen. Neben der Förderung von Blühwiesen und artenreichen Wäldern ist die Renaturierung von Moorflächen eine Herzensangelegenheit – auch von Flowers4Bees e.V. Das ist unser Verein, der aus von engagierten Mitarbeitenden von BLUME2000 im Jahr 2014 gegründet wurde und seither viele Umweltprojekte gemeinsam mit dem Unternehmen umgesetzt hat.

In den nächsten Jahren soll die Renaturierung von Moorflächen weiter vorangetrieben werden – für den Klimaschutz und für mehr Biodiversität. Hierfür sollen mehr Unterstützer gefunden werden und auch die Kundinnen und Kunden von BLUME2000 sich aktiv beteiligen können. Über das Kundenprogramm BLUMECARD ist es heute schon möglich, nicht nur TreueBlüten beim Kauf von Blumen und Pflanzen zu sammeln, sondern diese auch in Zukunftsprojekte zu spenden. So kann sich jeder ganz einfach für den Ausbau natürlich Moorflächen stark machen und das BLUME-Moor wächst.

Hinter den Kulissen einer Moor-Renaturierung

Zunächst braucht man Fördergelder für das Projekt und die Eigentumsverhältnisse müssen geklärt werden. Moore sind oftmals in sehr kleine Parzellen aufgeteilt, die vor allem nach dem 2. Weltkrieg von vielen Familien für den Eigenbedarf zum Torfstechen genutzt wurden. Um eine zusammenhängende Fläche projektieren zu können, müssen alle ihr Einverständnis geben.

Jede Fläche wird begutachtet und ihre jeweilige CO2-Speicherkapazität nach wissenschaftlichen Methoden errechnet. Nur so ist es möglich, CO2-Zertifikate für das Projekt auszustellen und beispielsweise bei Patenschaften von Sponsoren die CO2-Einsparung auf Quadratmeter zu berechnen.

Wenn alle Planungen erledigt sind, erfolgt die praktische Umsetzung. Je nach Moortyp und Gegebenheiten können sich die Maßnahmen unterscheiden. Bei einem aus Regenwasser gespeisten Hochmoor baut man alles ab, was das Abfließen des Wassers bewirken würden. Mit schwerem Gerät werden Drainagen zurückgebaut, Abwasserkanäle zugeschüttet, Dämme errichtet. 

Oftmals muss vor der Vernässung auch noch der Boden in einer gewissen Tiefe abgetragen werden. In der trockenen Phase hat diese Fläche Pflanzen beheimatet, die nicht in ein nasses Moor gehören und entfernt werden sollen. Birken gelten z.B. als unterwünscht. Sie sind an Moorrändern zu finden und breiten sich auf passendem Untergrund sehr schnell aus. Stehen sie auf mittelmäßig feuchten Flächen trocknen sie mit ihrem Wasserbedarf die Böden aus und wirken der Vernässung entgegen. Setzlinge von Birken und anderen nicht biotopsgerechten Pflanzen werden immer wieder in “Entkusselungs-“Aktionen entfernt.

Befindet sich die renaturierte Flächen in einem Naturschutzgebiet kann es Auflagen geben wie z.B. dass sich Pflanzen- und Tierarten dort wieder von selbst ansiedeln müssen. Dafür müssen sie natürlich in der Umgebung noch vorhanden sein. Fallen Flächen nicht unter diese Schutzvorgabe, können Tiere und Pflanzen aktiv in das wiederhergestellte Feuchtgebiet umgesiedelt werden.

Was kann man sonst noch tun?

Die Renaturierung von Mooren mit Spenden wie z.B. über die TreueBlüten der BLUMECARD zu unterstützen, ist eine Möglichkeit den Moorschutz umzusetzen. Du kannst auch in deiner Region Entscheidungsträger motivieren, Moorflächen wiederzuvernässen oder dich Umweltorganisationen anschließen, die diese Ziele verfolgen.

Ein reduzierter Absatz von Torfprodukten kann ebenso Moore schützen. Dafür entscheidest du dich beim Kauf von Pflanzerde für torffreie Alternativen. BLUME2000 hat diese seit Jahren schon ausschließlich im Sortiment. Und auch im professionellen Gartenbau gehen die Anteil von Torfersatzstoffe nach oben. Zukunftsorientierte Gärtnereien haben heute schon 30-50% Ersatzstoffe in den Substraten ihrer Zierpflanzen und verbessern ihre Bilanz stetig weiter.

Langfristig wird es wichtig sein, Eigentümerinnen und Eigentümern wiedervernässter Moorflächen alternative Nutzungsmöglichkeiten zu ermöglichen und für deren Produkte Absatzmärkte zu schaffen. Denn der Rückbau von Entwässerungsvorrichtungen in Mooren führt unweigerlich dazu, dass diese Flächen entweder gar nicht mehr oder nur verändert genutzt werden können. Die Urbarmachung und die Ziele, die man damit einst verbunden hatte, werden quasi umgekehrt. Paladikulturen und -technologien könnten Lösungen sein: Torfmoose und Rohrkolben werden angebaut, Wasserbüffel gehalten und Photovoltaikanlagen mit integriert.