Meine Blühwiese

Wie du mehr Blühwiese schaffen kannst, zeigen wir dir auf dieser Seite.

Auf die Plätze, fertig - Aussaat!

Schritt 1: Einen geeigneten Standort auswählen

Empfohlen:

  • Eine möglichst sonnige Lage.
  • Ein Boden, der trocken und vor Staunässe geschützt ist.
  • Ein magerer, sandiger Boden, der nicht zu nährstoffreich ist. Hintergrund: So wird vermieden, dass die Wildblumen durch andere Arten verdrängt werden und diese noch viele Jahre blühen können. Tipp: Der Boden kann durch das Eintragen von Sand entmagert werden.
  • Für Balkonbesitzer: Es sollten keine zu kleinen Kästen gewählt werden, da die Pflanzen über längere Zeit im selben Boden bleiben.

Nicht empfohlen:

  • Flächen mit größeren Beständen ausdauernder Unkrautarten (z.B. Ackerkratzdistel, Quecke) zu nutzen.
  • Dauerhaft nasse Standorte.

Übrigens: Setze für deine Blühwiese keine Pestizide und torfhaltige Erde ein! Pestizide können Bienen und viele andere Insekten zum Beispiel durch Schädigung ihres Immunsystems töten. Beim Torfabbau werden ökologisch wertvolle Lebensräume – auch die von Wildbienen – zerstört.

Schritt 2: Aussaatzeitpunkt wählen

Für die Wahl des Aussaatzeitpunktes gibt es zwei Alternativen:

Die Frühjahrsaussaat: April bis Ende Mai (in Trockengebieten bis Anfang Mai)
Die Herbstaussaat: Ende August bis Mitte September

Schritt 3: Fläche vorbereiten

Wenn du dich für die Frühjahrsaussaat entschieden hast, solltest du idealerweise vor dem Winter mit der Vorbereitung beginnen. Für die Herbstaussaat, kannst du selbst entscheiden wann du mit der Vorbereitung anfängst. Allerdings musst du folgendes beachten: Vor der Saat darf der Boden nur noch sehr flach, maximal 3 cm tief, bearbeitet werden. Dabei sollte die letzte tiefe Bodenbearbeitung mehr als einen Monat zurückliegen. Hintergrund: Wildkrautsamen, die noch im Boden vorhanden sind, fangen an zu keimen, sobald sie aus der Tiefe an das Licht der Oberfläche gebracht werden.

Zunächst durch Umgraben oder Fräsen die Erde lockern. Es sollte ein feinkrümeliges Saatbeet entstehen (keine große Klumpen!). Bei großen Flächen wird mehrmals gefräst, dies im Abstand von einigen Wochen. Bei Unkraut (z.B. in Altstilllegungen) beachte bitte die Pflegehinweise unten. Die Fläche muss von jeglichem Bewuchs befreit werden!

Schritt 4: Aussaat

Die Aussaat sollte idealerweise vor beginnender feuchter Witterung stattfinden. Das heißt am besten vor oder nach ausgiebigerem Regen (Wettervorhersage beachten). Ist eine längere Trockenheit zu erwarten, sollte man mit der Aussaat warten und die Samen noch eine Weile kühl und trocken lagern.

Bei kleinen Flächen sollte die Aussaat breitwürfig mit der Hand auf dem Boden abgelegt werden und anschließend mit der Hand oder einer kleinen Schaufel angeklopft bzw. angewalzt werden. 1 Gramm Saatmischung reicht für 1 m² Blühwiese aus.

Um optimal quellen und zur Keimung gelangen zu können, benötigen Wildblumen mindestens 3 Wochen durchgehende Feuchtigkeit. Falls der Regen ausbleibt und die Keimung bereits begonnen hat, sollte (falls möglich), der Boden alle 2 bis 3 Tage durchdringend gewässert werden (10 l Wasser/m²). Die Fläche kann alternativ auch mit einer dünnen Schicht (1-2 cm) trockener, unkrautfreier Rasenschnitt oder Hobelspäne vor Austrocknung geschützt werden. Bei Pflanzkästen oder Kübeln sollte das Wasser unten herauslaufen und sich im Untersetzer sammeln.

Tipp: Die Aussaat von größeren Flächen kann erleichtert werden, indem Sojaschrot oder Sand untergemischt werden. Wie im Film beschrieben, empfiehlt es sich, 1 Teil Saat (z.B. 100g) mit 9 Teilen Sand (entsprechend 900g) zu verdünnen. Gerade bei einer Aussaat von Hand gelingt das sparsame Verteilen der Saatkörner so leichter.

 

Schritt 5: abwarten und Tee trinken!

Wie gelingt meine Aussaat?

Im folgenden Film haben wir euch die wichtigsten Schritte für das Anlegen und die Pflege eurer Wiese einmal zusammengefasst.

Pflegehinweise

In der Regel benötigt die angelegte Blühwiese kaum Pflege oder Eingriffe während der gesamten Standzeit von bis zu 5 Jahren. Jedoch ist bei hohem Unkrautdruck durch Problemkräuter wie Ackerdistel, Hirse und Ampfer, vor deren Blütezeit ein ein- bis zweimaliger Rückschnitt nötig.

Für Gartenbesitzer:
Die Insekten werden es dir danken, wenn du deine Wiese erst gar nicht mähst, denn durch das Mähen werden viele davon verletzt oder gar getötet. Wir verstehen, dass dies allerdings nicht immer möglich und auch zur dauerhaften Erhaltung der Vielfalt in deiner Blühwiese nicht besonders empfehlenswert ist.

Wie du trotzdem mit Rücksicht auf unsere kleinen Freunde mähen kannst, zeigen wir dir mit den folgenden Tipps:

Wenn möglich, höchstens einmal im Jahr nach der Hauptblüte im Herbst mähen. Es soll dabei bedacht werden, dass in Zeiten weniger natürlichen Nahrungsquellen, diese Wiesen für viele Insekten einen sehr hohen Wert haben.
Falls sich über die Zeit sehr dominante Pflanzen herausgebildet haben, die anderen keine Chance mehr lassen, kannst du diese auch selektiv vor ihrer Saatbildung kürzen.
Nutze schonende Mähverfahren z.B. mit einer Sense oder einem Kreiselmäher. Wenn du lediglich einen klassischen Rasenmäher hast, stelle ihn so ein, dass er möglichst weit oben schneidet.
Vorzugsweise von innen nach außen oder von einer Seite zur anderen mähen, sodass die Insekten ausweichen können. Nur einzelne Streifen zeitversetzt mähen und nicht die Gesamtfläche auf einmal. So gibt es noch Flächen mit Futter, während sich die gekürzte Fläche wieder erholt.
In den Morgen- und Abendstunden mähen, wenn die Insekten weniger aktiv sind.
An kühlen oder bedeckten Tagen mähen, wenn der Garten von wenigen Bestäubern besucht ist.

Allgemein kann man sich merken: Weniger ist mehr! Pflegearbeiten sollten möglichst vermieden werden, um die Insekten nicht in ihrem Zuhause zu stören.

Hinweis bei Altstilllegungen:

Die Flächen sind im Herbst vor der Aussaat von Problemkräutern wie Quecke, Ackerdisteln und Ampfer nachhaltig zu befreien.